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Von „Mogelpackung“ bis „Überforderung“: EU macht CO2-Vorgaben für Pkw

10.11.2017 08:25 Uhr
Von „Mogelpackung“ bis „Überforderung“: EU macht CO2-Vorgaben für Pkw
Auch der Verkehrssektor muss einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wie der aussehen soll, ist umstritten
© Foto: Tobias Hase/dpa/picture alliance

Keine verbindliche E-Autoquote, Senkung des CO2-Ausstoßes bis 2030 um 30 Prozent: Es gibt heftigen Streit um die CO2-Vorgaben der EU-Kommission für Neuwagen.

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Die EU-Kommission hat mit ihrem Vorschlag zur Senkung des Kohlendioxid-Ausstoßes im Straßenverkehr aufgeregte Reaktionen hervorgerufen. Sie schlägt vor, dass jeder Hersteller bis 2025 die CO2-Emissionen seiner Flotte um 15 Prozent senken muss, bis 2030 dann um 30 Prozent.

Diese Werte beziehen sich auf die schon verabschiedeten Werte für das Jahr 2021: 95 Gramm pro Kilometer. Allerdings müssen die 95 Gramm nur in den realitätsfernen Labormessungen erreicht werden – wenn ein realistischer Test eingeführt wird, werden sie nach oben angepasst. Wenn diese Ziele nicht erreicht werden, drohen den Herstellern Strafen: 95 Euro für jedes zu viel emittierte Gramm CO2 (pro Auto).

Für Hersteller, die viele Elektro- und Hybridfahrzeuge verkaufen (2025: 15 Prozent, 2030: 30 Prozent), schlägt die Kommission einen Rabatt vor: fünf Prozent. Eine verbindliche Quote für E-Fahrzeuge, wie sie im Vorfeld im Gespräch war, beinhaltet der Vorschlag nicht.

Hier setzt auch die lautstarke Kritik an. „Der Vorschlag der EU-Kommission ist eine Mogelpackung“, sagte Oliver Krischer, Grünen-Fraktionsvize im Bundestag. „Ganz offensichtlich haben die Lobbyverbände der Automobilwirtschaft bei der Kommission mal wieder ganze Arbeit geleistet.“ Auch der Verkehrsclub Deutschland spricht von einem „skandalösen Einknicken gegenüber der Automobilindustrie.“ Selbst der ADAC ist mit dem Vorschlag nicht zufrieden und findet, dass dieser „hinter den Erwartungen zurückbleibe.“

Eine ganz andere Position vertritt der VDA. Der Branchenverband der deutschen Automobilindustrie sieht „extreme Herausforderungen“ und spricht von einer „Überforderung der Hersteller“. Auch der europäische Automobilherstellerverband ACEA kritisiert den „aggressiven Vorschlag". Dem Verband ist vor allem das Zwischenziel für das Jahr 2025 ein Dorn im Auge. „Ein radikaler Wandel im Markt für alternativ-angetriebene Fahrzeuge wird sicher nicht über Nacht entstehen“, sagte ACEA-Generalsekretär Erik Jonnaert.  (tr)

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