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Beeindruckende Geschlossenheit

11.04.2023 09:55 Uhr | Lesezeit: 5 min
Rund 80 Personen fanden sich zur diesjährigen Mitgliederversammlung in Schiffweiler ein
© Foto: Bastian Hambalgo

Zahlreiche Teilnehmer, ein toller Austragungsort sowie ein konstruktives Miteinander im Kollegenkreis sowie mit Politik und TÜV prägten die diesjährige Mitgliederversammlung des Landesverbands der Fahrlehrer Saar e.V.

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Während das Verbandsleben hierzulande mitunter an Teilnahmslosigkeit leidet, ist hiervon im Saarland nichts zu spüren. Dem Aufruf zur Mitgliederversammlung des Landesverbands der Fahrlehrer Saar e.V. folgten rund 80 Mitglieder. Angesichts der 214 Mitglieder, die derzeit im Landesverband tätig sind, ist das eine Teilnahmequote, die wahrlich nicht viele Verbände erreichen. Das liegt wohl auch daran, dass der Vorstand unter Detlef Mühlast einen guten Kontakt zu seinen Mitgliedern pflegt und beispielsweise auch weiß, wie er sich bei langjährigen Mitgliedern bedankt. Die diesjährigen Jubilare konnten sich zum Beispiel über die Einladung zu einem gemeinsamen Frühstück mit dem Vorstand freuen, in dessen Anschluss sie mit der entsprechenden Urkunde und dem Dank des Vorstands bedacht wurden.

Zusammenhalt statt Zwietracht

Auch im offiziellen Teil der Mitgliederversammlung fand Mühlast die richtigen Worte und sprach gleich zu Beginn schwierige Themen wie die derzeit hohen Durchfallquoten offen an, lobte aber die vorbildliche Arbeit, die von der überwiegenden Mehrheit der Fahrschulen des Bundeslandes geleistet werde. Für die Zusammenarbeit mit dem TÜV Saarland fand der Vorsitzende des Landesverbands der Fahrlehrer Saar e.V. ebenfalls lobende Worte – er bezeichnete das Verhältnis zum TÜV als eine „Partnerschaft auf Augenhöhe“, die unter anderem dafür sorgt, dass es im Saarland deutlich weniger Probleme mit Prüfplätzen gibt. Bevor Mühlast das Wort an den ersten Gast übergab, erwähnte er noch die ehrenamtlichen Bezirksleiter explizit und dankte ihnen für ihren Einsatz.

Welch große Bedeutung der Berufsstand auch in einer sich veränderten Welt hat, erkennt man auch daran, dass sich mit Astrid Klug eine Vertreterin des Ministeriums für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz in Schiffweiler einfand und Grußworte an die Anwesenden richtete. Frau Klug sprang für die kurzfristig verhinderte, zuständige Ministerin des Saarlandes ein. Während sie in ihrer Rede zu bedenken gab, dass die Politik aktuell daran arbeite, den Verkehrsraum neu zu verteilen, betonte sie immer wieder, welch bedeutungsvolle Aufgabe der Fahrlehrerschaft in der Ausbildung des Verkehrsnachwuchses zukäme. Bei der Suche nach den Gründen für die derzeitigen Bestehensquote warb Klug für den Dialog zwischen Verbänden und Politik, um das Beste für die Fahrschüler herauszuholen. Gleiches gilt für die Antwort auf die Frage, wie die Fahrschule der Zukunft aussehen könne.

Natürlich durfte auch der TÜV bei der Versammlung nicht fehlen. Geschäftsführer Stefan Michaely präsentierte in seinem Vortrag „Neues vom TÜV“ neben vielen aktuellen Zahlen aus dem Bereich der praktischen und theoretischen Prüfungen (Anzahl allesamt wieder auf Vor-Corona-Niveau) auch die Entwicklung beim Personal sowie das geplante Projekt Vorfahrt. Im Jahr 2022 sorgten vor allem Corona-bedingte Häufungen von Krankheiten dafür, dass mehrere Prüfer ausfielen und es so kurzfristig zu Engpässen bei den Prüfungen kam. Abgesehen hiervon lief das Jahr 2022 laut Michaely im Vergleich zu anderen Bundesländern sehr harmonisch ab. Ein genauerer Blick auf die aktuellen Bestehensquoten verdeutlichte, dass die überwiegende Mehrheit der Fahrschulen im Saarland gute Quoten haben. Warum dies nicht für alle gelte, müsse gemeinsam erarbeitet werden, um Lösungen zu finden. Auch das Thema Täuschungen rückte Michaely in den Fokus. Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Täuschungsversuche bei theoretischen Prüfungen fast verdoppelt, insgesamt wurden 2022 59 Täuschungen registriert. Hauptsächlich kamen elektronischen Helfer zum Einsatz, aber auch fünf Doppelgänger wurden erwischt. Für 2023 stellte Michaely in Aussicht, die gute Zusammenarbeit fortzuführen und wieder eine Zuteilungsquote von 100 Prozent zu erreichen sowie den Austausch mit dem Fahrlehrerverband zu intensivieren.  

Nachfolge gesucht

Im internen Teil der Mitgliederversammlung stand nach dem ehrenden Gedenken für die verstorbenen Mitglieder sowie der Auflistung der Jubilare ein kurzer Blick auf die Entwicklung der Mitgliederzahlen. Danach berichtete der Vorsitzende über Neuigkeiten von der Verkehrsministerkonferenz, wie etwa der Diskussion über eine Erhöhung des erlaubten Gesamtgewichts für die Fahrerlaubnisklasse B. Während es wünschenswert gewesen wäre, diese generell auf 4250 Kilogramm zu erhöhen, scheint dies derzeit nur für Elektrofahrzeuge im Gespräch zu sein. Zudem sei ein regelmäßiger Gesundheitscheck für Autofahrer ab 70 im Gespräch.

Nach dem Kassenbericht durch den 3. Vorsitzenden Nico Wagner, dem Bericht des Kassenprüfers und der anschließenden Entlastung des Vorstands, stand vor allem die Wahl des neuen zweiten Vorsitzenden auf dem Programm. Drei Bewerber und eine Bewerberin gingen ins Rennen um das Amt das von Richard Malsac. Dieser wollte sich aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Wahl aufstellen lassen und bedankte sich in einer kurzen Rede bei den anwesenden Mitgliedern für das entgegengebrachte Vertrauen. Nach einer schriftlichen Abstimmung erreichte Daniel Boßlet im ersten Wahlgang über 50 Prozent der stimmberechtigten Mitglieder. Bereits in seiner Vorstellung versprach Boßlet, vor allem die Öffentlichkeitsarbeit stärker in Angriff nehmen zu wollen.


Mitgliederversammlung Saar 2023

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