Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) spricht sich für den Einsatz sogenannter Alkohol-Interlock-Systeme aus, um die Zahl der Alkoholunfälle zu verringern. „Die besondere Gefahr von Alkoholmissbrauch im Straßenverkehr lässt sich in der jährlichen Unfallstatistik ablesen. Im Jahr 2013 wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 336 Verkehrsteilnehmer bei Unfällen unter Alkoholeinfluss getötet und 18.644 Personen verletzt“, sagt DVR-Präsident Dr. Walter Eichendorf. „Insofern bedarf es weiterer Anstrengungen und Maßnahmen, um zeitnah alkoholbedingte Unfälle zu reduzieren. Eines der erfolgversprechenden Instrumente könnte der Einsatz von Alkohol-Interlock-Programmen sein“, ergänzt er.
Bei einem Alkohol-Interlock-System handelt es sich um ein in ein Kraftfahrzeug eingebautes Atemalkohol-Messgerät in Verbindung mit einer Wegfahrsperre, die dazu führt, dass der Fahrzeugmotor von alkoholisierten Personen nicht gestartet werden kann. Ein Alkohol-Interlock-Programm umfasst darüber hinaus den von Verkehrspsychologen begleiteten Einsatz eines Interlock-Systems verbunden mit einer Rehabilitationsmaßnahme.
„Es sollte ein wissenschaftlich begleiteter Modellversuch zur Einführung von Alkohol-Interlock-Programmen durchgeführt werden“, fordert Eichendorf. Der Einsatz in Ordnungswidrigkeitenverfahren als Alternative zu einem Fahrverbot könne ein möglicher Weg sein, genauso wie bei der Sperrfristverkürzung sowie der Neuerteilung nach vorangegangenem Entzug der Fahrerlaubnis. Bei einem Modellversuch könnten alkoholauffällige Kraftfahrer als Zielgruppe definiert werden, denen eine Blut-Alkohol-Konzentration (BAK) von 1,1 bis 1,6 Promille nachgewiesen wurde.
(DVR/cm)