Der „Baustellenlotse“, den MAN Nutzfahrzeuge entwickelt, braucht Geometrie-Daten jeder Baustelle, um den Lkw-Fahrer immer mit dem gebotenen Mindestabstand zur Fahrbahnbegrenzung durch Baustellen lotsen zu können. Das ging aus dem Vortrag von MAN-Vorentwickler Christoph Resch beim Dekra/VDI-Symposium „Sicherheit von Nutzfahrzeugen“ am 28. Oktober 2010 hervor. Wie Resch erklärte, empfängt eine Onboard-Unit im Lkw zu Beginn des Verschwenkungsbereichs Daten über die Breite der Fahrbahn und den Radius enthaltener Kurven sowie über etwaige Ausbuchtungen an Nothaltebuchten. Danach muss der Fahrer das System aktivieren. Ein Lasersensor misst hernach die Entfernung zum rechten Fahrbahnrand und vergleicht sie mit den Geometriedaten. Bei Bedarf steuert ein Stellmotor unterhalb des Lenkrads einen leichten Lenkimpuls ein, damit der Lkw immer in seiner Spur bleibt. Am Ende der Baustelle bekommt der Fahrer, der die Hände die ganze Zeit am Lenkrad halten muss, optisch und haptisch signalisiert, dass er nun wieder alleine lenken muss. Die Geometriedaten müssen mit Kamerafahrten zuvor für jede einzelne Baustelle erhoben werden. Auch die Vorentwicklung der Daimler AG arbeitet an einem Eingriff in die hydraulische Lkw-Lenkung. Zielsetzung dort ist aber, den Spurhalte-Assistenten, der nur akustisch warnt, durch einen Lenkradimpuls haptisch zu ergänzen. Die Umsetzung in der Serie könnte noch rund fünf Jahren dauern, da die Serienentwicklung noch nicht begonnen hat. (dif)
MAN Nutzfahrzeuge: Baustellenassistent braucht Daten der Baustellen

Beim Dekra/VDI-Symposium "Sicherheit von Nutzfahrzeugen" informierte ein Vorentwickler über einen der nächsten "Assistenten" für Lkw-Fahrer.