Spurwechsel ohne Schulterblick kann richtig teuer werden

Wie die Deutsche Anwalthotline berichtet, war eine Kraftfahrerin in einer Autobahnbaustelle mit einem Krankenwagen zusammengestoßen. Der war im Noteinsatz unterwegs und kam mit eingeschaltetem Martinshorn und Blaulicht hinter der Frau herangerast. Das bemerkte sie allerdings nicht. Sie glaubte deshalb, ein vor ihr seine Fahrt deutlich verlangsamender und so weit wie möglich nach rechts rüberziehender Pkw würde ihr das Überholen erleichtern wollen. Sie gab Gas und scherte nach links aus. Für die ihrer Meinung nach unausweichliche Kollision unterstellte die Frau dem Fahrer des offenbar nicht vorsichtig genug gefahrenen Krankenwagens eine Mitschuld von 50 Prozent. Womit sich die Richter allerdings nicht einverstanden erklärten. Das mit deutlichem Sondersignal fahrende "Wegerechtsfahrzeug" hatte Anspruch auf "freie Bahn". Hätte die Frau sich, wie vorgeschrieben, nach hinten umgeschaut, wäre ihr der heranrasende Krankenwagen mit Sicherheit aufgefallen. Die Frau beziehungsweise ihre Versicherung muss für den gesamten Schaden alleine aufkommen. (bub, 9.5.09)