Richtig vorbereitet auf die MPU

2009 sind rund 38.500 von insgesamt 106.100 medizinisch-psychologischen Untersuchungen (MPU) negativ beurteilt worden. Das heißt, dass 36 Prozent von den Begutachtungsstellen körperlich, geistig oder charakterlich als ungeeignet befunden wurden, den Führerschein wiederzuerlangen. Aufgrund dieser hohen Durchfallquote empfahl Katrin Aydeniz auf einem Presseseminar des Deutschen Verkehrssicherheitsrats die Teilnahme an einem Programm zur MPU-Vorbereitung. Die Diplom-Psychologin war früher selbst Gutachterin und arbeitet heute als fachliche Leiterin MPU-Vorbereitung für das Unternehmen Impuls GmbH, das Rehabilitationsprogramme anbietet. "Anders als bei der MPU, die nur von ausgewählten und von der Bundesanstalt für Straßenwesen akkreditierten Trägern durchgeführt werden kann, steht der verkehrstherapeutische Vorbereitungsmarkt unter keiner externen Kontrolle", sagte Aydeniz. So existiere eine Vielzahl von Angeboten, deren Qualität der Kunde nicht immer einschätzen kann. Es gebe jedoch einige Kriterien, an denen seriöse Anbieter erkannt werden könnten: Das Programm sollte mit einer diagnostischen Erhebung des Schweregrads der Auffälligkeit beginnen. Außerdem sollte ein kostenfreies Vorgespräch klären, ob die Chemie mit dem Therapeuten stimmt. Die Vorbereitung sollte zudem sowohl aus Einzeltherapiestunden als auch aus Sitzungen in kleinen Arbeitseinheiten bestehen. Offene Gruppen ermöglichen es, dass Programmteilnehmer in unterschiedlichen Stadien der Vorbereitung aufeinandertreffen und sich austauschen können. Von Anbietern, die folgende Angebote versprechen, sollte man dagegen unbedingt die Finger lassen: MPU-Bestehungsgarantie, Berater ohne psychologischen Hintergrund, Teilnahmebescheinigung ohne absolvierte Maßnahme, Kompaktangebote inklusive MPU, unangemessene Dienstleistungspreise und undurchsichtige Vorbereitungsmethoden. Laut Aydeniz dauert eine seriöse Vorbereitung mehrere Monate und kostet inklusive MPU etwa 2.500 Euro. (ab)