Die Idee der vorderen Bremsleuchte ist nicht neu - nur wurde diese bisher noch nicht umgesetzt. Ein Forschungsteam der Technischen Universität Graz um Ernst Tomasch vom Institut für Fahrzeugsicherheit hat in Zusammenarbeit mit dem Bonner Institut für Rechts- und Verkehrspsychologie (BIRVp) in einer Unfallrekonstruktionsstudie den Effekt einer solchen vorderen Bremsleuchte in Bezug auf die Verkehrssicherheit detailliert untersucht.
Nach der Analyse von 200 realen Unfällen an Straßenkreuzungen kam heraus, dass – abhängig von der Reaktionszeit der Verkehrsteilnehmer – 7,5 bis 17 Prozent der Kollisionen durch eine zusätzliche Bremsleuchte an der Fahrzeugfront verhindert hätte werden können und in bis zu 25 Prozent der Fälle hätten die Leuchten zusätzlich für eine reduzierte Aufprallgeschwindigkeit gesorgt und damit Verletzungen abgemildert.
Die angedachten vorderen Bremsleuchten würden grün leuchten und könnten relativ unkompliziert in das Design von Fahrzeugen integriert werden. Auch eine Nachrüstung von bestehenden Fahrzeugen könnte günstig realisiert werden. „Vordere Bremsleuchten haben aber nur dann einen positiven Effekt, wenn andere VerkehrsteilnehmerInnen sie tatsächlich sehen können. Das war in rund einem Drittel der rekonstruierten Unfälle durch den ungünstigen Winkel zwischen den beteiligten Fahrzeugen nicht der Fall“, sagt Ernst Tomasch. „Daher empfehlen wir die Bremsleuchten auch an den Seiten der Fahrzeuge anzubringen und den potenziellen zusätzlichen Effekt zu untersuchen.“
Die komplette Studie finden Sie hier (auf englisch).