Verschneite Landstraßen ohne Schutzplanken wurden schon manchem Autofahrer zum Verhängnis. Kommt das Fahrzeug ins Schleudern, rutscht es nicht selten die Böschung hinunter und überschlägt sich. Landet es dann noch auf dem Dach, geraten die Insassen leicht in Panik. Laut dem ADAC fiel es Testpersonen in einer Versuchsreihe besonders schwer, Ruhe zu bewahren. Dabei ist genau das im Ernstfall das Wichtigste: Wer in Panik einfach den Gurt löst, um sich zu befreien, stürzt mit Wucht nach unten und kann sich dabei schwere Hals- und Kopfverletzungen zuziehen - bis hin zum tödlichen Genickbruch. Der ADAC empfiehlt folgendermaßen vorzugehen: - Erst prüfen, ob man Beine und Arme frei und ohne Schmerzen bewegen kann. Bei Brüchen oder schweren Verstauchungen benötigt man unbedingt Hilfe. - Geeignete Abstützpunkte im Auto suchen und sich daran festhalten. - Gurt erst dann öffnen, wenn man ausreichend abgestützt ist und keine Kraft mehr auf das Gurtschloss einwirkt. - Dann langsam nach unten gleiten lassen und so schnell wie möglich das Fahrzeug verlassen - aber nicht ohne sich zu vergewissern, wo man aussteigt. Wer sich sicher aus dem Auto befreit hat und beim Aussteigen in einen Abgrund stürzt oder von einem vorbeifahrenden Auto erfasst wird, hat nichts gewonnen. - Vorsicht, wenn das Fahrzeug nicht stabil liegt. Durch die Schwerpunktverschiebung während des Befreiungsvorgangs kann es seine Lage gefährlich verändern. Es besteht die Gefahr eingeklemmt zu werden. Sind mehrere Personen im Fahrzeug, sollten sich nicht alle gleichzeitig befreien. Derjenige, dem es am leichtesten fällt, sollte den Anfang machen und den anderen dann Hilfestellung geben. Helfer, die einen Autofahrer aus einer solchen Situation befreien wollen, sollten möglichst zu zweit sein, um den Verunglückten ausreichend abstützen zu können. (ADAC/bub, 2.01.06)
Tipps für den Überschlag
Wer sich mit dem Auto überschlägt - was gerade im Winter immer wieder vorkommt - muss kühl und überlegt handeln.