TÜV-Verband begrüßt Reform des Fahrerlaubniserwerbs - warnt aber vor Abstrichen bei der Verkehrssicherheit

17.10.2025 11:37 Uhr | Lesezeit: 3 min
Führerscheinkosten
Es tut sich was bei der Reform der Fahrschulausbildung
© Foto: studio v-zwoelf/ AdobeStock

Digitales Lernen, mehr Effizienz in der Fahrausbildung und Transparenz bei Durchfallquoten weisen in die richtige Richtung. Kritik an Reduzierung der Fahrzeit auf 25 Minuten. Der TÜV-Verband begrüßt das Ziel des Bundesverkehrsministeriums, den Führerscheinerwerb kostengünstiger und moderner zu gestalten.

Berlin (ots) - "Bezahlbare Mobilität für alle, mehr Transparenz bei Durchfallquoten, eine effizientere Fahrausbildung und digitales Lernen auf der Höhe der Zeit sind Schritte in die richtige Richtung", sagt Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband

Kritisch sieht der TÜV-Verband jedoch zentrale Vorschläge. "Die geplante Verkürzung der Fahrzeit bei der praktischen Fahrprüfung auf 25 Minuten wäre ein Rückschritt für die Fahranfängersicherheit", sagt Goebelt. "Die Prüfungsdauer muss so bemessen sein, dass eine umfassende Beurteilung der Fahrkompetenz in einem immer komplexer werdenden Verkehrsgeschehen möglich ist. Eine "Fahrprüfung light", bei der Effizienz vor Gründlichkeit steht, darf es nicht geben!» Dies stünde im Widerspruch zu den im Jahr 2021 eingeführten Qualitätsverbesserungen, die auf einer umfassenden wissenschaftlichen Revision und der Beteiligung aller relevanten Akteure beruhen. Zumal die Durchführung der Prüfung kaum Einfluss auf die Gesamtkosten des Führerscheinerwerbs hat.

Zudem fehlen aus Sicht des TÜV-Verbands wichtige Maßnahmen. Notwendig sind schärfere Sanktionen, um gegen die stark zunehmende Zahl der Täuschungsversuche in den Theorieprüfungen vorzugehen. Verbindliche und bundesweit einheitliche Lernstandskontrollen, bevor Fahrschüler:innen zur Prüfung zugelassen werden, würden die Erfolgswahrscheinlichkeit erhöhen, das Prüfungssystem entlasten und die Kosten für die Fahrschüler:innen senken. Der TÜV-Verband steht bereit, die Reform im Gesetzgebungsverfahren konstruktiv zu begleiten - mit dem Ziel, Kosteneffizienz, Digitalisierung und Verkehrssicherheit in Einklang zu bringen bzw. zu halten.

HASHTAG


#Novelle

MEISTGELESEN


KOMMENTARE

Mario Schmidt

19.10.2025 - 10:05 Uhr

Der TÜV macht sich berechtigt Sorgen um die Dauer der Prüfzeiten. Das widerspricht ganz klarder Möglichkeit Kompetenzen realistisch einzuschätzen. Alleine die Anzahl der Grundfahraufgaben müsste in diesem Zusammenhang reduziert werden. Aber mich als Angestellter Fahrlehrer, der seinen Beruf seit 33 Jahren größtenteils mit Freude und Leidenschaft ausübt, treibt die Angst um, am Ende wieder mit dem Mindestlohn abgespeist zu werden, nur um der Idee eines " Volks-Führerschein" zum Oofer zu werden. Wir Angestellten Fahrlehrer/Seminarleiter sind ausgebildete Pädagogen , noch immer ohne staatliche Anerkennung, der Wert unserer Arbeit/Bildung muss sich ebenso in einer vernünftigen Bezahlung ausdrücken, wie es andere Fachkräfte auch für sich reklamieren. Ein " Volks-Führerschein" wird ganz klar auf dem Rücken der Angestellten Fahrlehrer ausgetragen und widerspricht ganz klar dem Bildungsauftrag durch z..B. der Fahr.Sch.Ausb.Ordng.. Der immense Preisdruck wird den Fachkräftemangel noch verstärken und nicht beheben. Niemand wird mehr über den Tag verteilt bis in den späten Abend hinein, an Samstagen, sich den Vorwürfen der Eltern aussetzen wollen, man sei ein schlechter Fahrlehrer, weil das Kind es einfach nicht auf die Reihe bekommt seine Wahrnehmung auf das komplexe Verkehrsgesschehen zu konzentrieren. Ein Berufswechsel kann eine mögliche Alternative sein.


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


www.fahrschule-online.de ist das Online-Portal der monatlich erscheinenden Zeitschrift FAHRSCHULE aus dem Verlag Heinrich Vogel. Diese ist das offizielle, überregionale Organ der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände ist. Im Mittelpunkt der redaktionellen Leistungen stehen die Fragen der Verkehrssicherheit. Technische, wirtschaftliche und verkehrsrechtliche Probleme werden ausgiebig erörtert.

www.fahrschule-online.de bietet ein umfangreiches Internet- Angebot für Fahrschulinhaber und Fahrlehrer mit täglich aktuelle Nachrichten und Produktinformationen sowie Kurzurteile für Fahrschulinhaber und angestellte Fahrlehrer.