Nach einem tödlichen Unfall auf der mit dem so genannten „Flüsterasphalt“ versehenen A 5 bei Baden-Baden hat das Land Baden-Württemberg dort am Freitag ein Tempolimit von 80 Stundenkilometern verhängt und landesweit die Überprüfung von Streckenabschnitten mit dem lärmmindernden Belag angeordnet, berichtet der Internet-Dienst n-tv.
Der Asphalt sei Messungen zufolge nicht griffig genug und erhöhe die Schleudergefahr. Auf der Autobahn A 8 bei Karlsruhe sollen in der kommenden Woche Arbeiten zum Aufrauen der Straßenoberfläche beginnen. Im kommenden Frühjahr soll der Belag für 4,5 Millionen Euro komplett ausgetauscht werden.
Die Überprüfung aller Flüsterbeläge im Südwesten werde in Berlin allerdings kritisch beurteilt. „Der Bund teilt nicht die Meinung des Landes, dass es generelle Probleme mit Flüsterasphalt gibt“, sagte eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums. Bundesweit gebe es Flüsterasphalt auf Streckenlängen von insgesamt 250 Kilometern. Flüsterasphalt besteht zu 20 Prozent aus Luft, normaler Belag nur zu 2 Prozent. Der Lärm auf Autobahnen sinkt dadurch um 4 bis 5 Dezibel.
Allein von Januar bis September 2004 war es auf dem vier Kilometer langen Abschnitt der A 8 zwischen Karlsbad und dem Karlsruher Dreieck zu 79 Unfällen gekommen. Anders als bei der A 8 sei der etwa drei Kilometer lange Abschnitt auf der A 5 „bisher nicht unfallauffällig“ gewesen, teilte der baden-württembergische Verkehrsminister Stefan Mappus (CDU) mit. Die aktuellen Messergebnisse lägen aber im roten Bereich. Mit zusätzlichen Warnzeichen werde auf die Schleudergefahr hingewiesen, so n-tv.
(sym, 02.11.04)