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Unfallrisiko Baum

22.10.2021 09:30 Uhr | Lesezeit: 4 min
Unfallrisiko Baum
Das Risiko von Baumunfällen wird häufig unterschätzt
© Foto: Autoren-Union Mobilität/Goslar Institut

Bäume werden häufig als Ursache für im Straßenverkehr getötete Personen unterschätzt. Dabei schätzen Unfallforscherinnen und Unfallforscher das Risiko, bei einem Baumunfall tödlich zu verunglücken, als besonders hoch ein.

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Laut einer Pressemeldung des Goslar Instituts waren Baumunfälle in den vergangenen Jahren die häufigste Einzelursache von tödlichen Verkehrsunfällen in Deutschland. Nach Angaben des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) kamen im Jahr 2020 in Deutschland 2.719 Personen im Straßenverkehr ums Leben, 466 davon durch einen Baumunfall.

Crashtests der Dekra-Unfallforschung zeigen, dass ein seitlicher Aufprall eines Autos an einen Baum bereits mit einer Geschwindigkeit von 55 km/h bei den Insassen zu schwersten bis tödlichen Verletzungen führt. Bei einem Baumunfall mit 90 km/h ist die Wahrscheinlichkeit zu überleben in der Regel verschwindend gering. Der Grund liegt in der Physik: Bei einem Baumunfall wird die gesamte Aufprallenergie auf eine geringe Fläche konzentriert. Selbst kleinere Bäume brechen nicht ab, sondern schneiden sich ins Fahrzeug ein, so der DVR, wodurch Fahrzeugstrukturen zur Sicherheit der Insassen nur begrenzt greifen können.

Maßnahmen gegen Baumunfälle

Dekra plädiert deshalb für weitere Verbesserungen von Systemen der aktiven Sicherheit. Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) empfiehlt generell eine geringere zulässige Höchstgeschwindigkeit und eine gezielte Geschwindigkeitsüberwachung in Bereichen, wo sich Baumunfälle häufen. So soll für Alleen beispielsweise ein generelles Tempolimit von 80 km/h gelten. Auch Überholverbote an Strecken mit häufigen Unfällen sollen Baumunfällen entgegenwirken. Wichtig sei zudem nach Ansicht der Unfallforscherinnen und Unfallforscher, Baumunfall-Schwerpunkte mit Schutzplanken zu versehen. Damit soll die Aufprallenergie wirksam gedämpft werden. Weiterhin plädieren Expertinnen und Experten dafür, beim Straßenneubau seitliche Sicherheitszonen anzulegen, wie es sie in Skandinavien bereits gibt. Zudem sollten keine Bäume ohne Schutzplanken nach- oder neugepflanzt werden.

In Fahrzeugen könnte die Sicherheit durch bessere Assistenzsysteme erhöht werden. Denn: Laut Unfallforschung sind rund 73 Prozent der Unfälle auf Fahrunfälle zurückzuführen, bei denen Personen zu schnell, unaufmerksam oder fehlerhaft gefahren sind. Fahrassistenzsysteme können hier Abhilfe schaffen.

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